Gründung

Die Gründungsmitglieder beim ersten Kirmesböllern am 09.11.2003

„Dos hod’s doch früher aach scho gawe…“, „Honn die domols, wie die Eisebohstregge eröffned es wurn, nedd aach geböllerd?“, „Auf jeden Fall es o Fronleichnam, murchens für de Brozessjo, zum Weckruf geschosse wurn!“, „Die Traditio müssd m’r unbedingd aufrechd erhall…“, „Mir müssde emol bei onsene Freunde in Bischofswiesen nochfreech, bi die dos mache…“.

So oder so ähnlich wurde bis Anfang 2003 auf unzähligen Feiern und Zusammenkünften einer Riedenberger Clique debattiert, ob man in Riedenberg nicht auch einen Böllerschützenverein gründen sollte, bis eines Tages für einen „Pulver-Lehrgang“ eingeladen wurde.

Dieser Einladung folgten die ersten Interessierten und nahmen am 15.03.2003 an einem nach „§32 der 1. SprengV staatlich anerkannten Grundlehrgang für den Umgang mit Böllerpulver zum Böllerschießen“ teil und legten die „Abschlussprüfung gemäß §36 der 1. SprengV“ ab. Es sei noch zu erwähnen, dass für die Teilnahme am Lehrgang eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vorgelegt werden muss.

Die ersten Schritte waren also gemacht und so wurde sich am 02.05.2003 zum ersten Mal getroffen, um konkret über eine Vereinsgründung zu sprechen. Zunächst musste ein Name für den Verein gefunden werden. Da es ein erklärtes Ziel war, zum Weckruf vor der Fronleichnamsprozession, an Weihnachten und Silvester am Kapellchen, sprich am „Gerstenberg“, zu böllern, fand sich die Lokalität alsbald im Namen des neuen Vereins wieder. Allerdings nicht in seiner hochdeutschen Form geschrieben, sondern im Riedenberger Dialekt: „Gaschdebarch“. Als vorläufiger Name findet sich also „Gaschdebarch Schüzze“ im Protokoll wieder.

Neben der Klärung von Fragen die Vereinsgründung betreffend, mussten die angehenden Böllerschützen beim Landratsamt die „Erlaubnis nach §27 Sprengstoffgesetz“ beantragen. Diese ist notwendig, um Böllerpulver erwerben, transportieren und lagern zu dürfen.

Und es mussten Böllergeräte und sonstiges Zubehör angeschafft werden. So wurde am 11.05.2003 von der Fa. Meder eine stattliche Auswahl an Hand- und Schaftböllern präsentiert und jeder Böllerschütze fand das für sich passende Gerät.

In der folgenden Versammlung wurde eine vorläufige Aufgabenverteilung vorgenommen. Eine der wichtigsten Aufgaben bestand darin, einen Vorschlag für die Vereinssatzung, die Geschäftsordnung und die Schießordnung zu erstellen.

Am 10.06.2003 wurden die Böllergeräte samt Zubehör und Böllerpulver geliefert. Somit konnte an Fronleichnam, 19.06.2003 um 6:00 Uhr in der Früh, zum ersten Mal am Kapellchen geböllert werden. Spätestens jetzt wurde im ganzen Dorf bekannt, dass sich eine Gruppe von Riedenberger Bürgerinnen und Bürger formiert hatte und sich auf dem Weg der Vereinsgründung befindet.

Nach weiteren Vorbesprechungen fand schließlich am 01.11.2003 die Gründungsversammlung statt. Der Verein führt den Namen „Riedebarcher Gaschdebarch Schütze e.V.“. Der Zweck des Vereins ist die Pflege und Förderung des traditionellen Brauchtums durch Schießen mit Böllern und Vorderladern zu weltlichen und kirchlichen Anlässen. Am 27.10.2007 übernahmen die Hassenbacher Böllerschützen e.V. die Patenschaft für unseren Verein.

Die Zahl der Mitglieder hat sich vom Gründungsjahr bis heute von 17 aktiven und 2 passiven Mitgliedern auf 25 aktive und 10 passive Mitglieder fast verdoppelt.

Das Vereinslogo

Wappen 2004
Wappen/Ansteckpin 2013
Wappen/Ansteckpin 2023

Zu einem Verein gehört natürlich auch ein passendes Logo. Guido Schneider sammelte Themenpunkte und vereinigte das Kapellchen, zwei sich kreuzende Böller und eine Rhöndistel auf einem runden Wappen.

Zum 10-jährigen Vereinsjubiläum sollten Ansteckpins beschafft werden. Da das vorhandene Logo für eine Druckvorlage nicht geeignet war, wurde das Logo entsprechend überarbeitet und etwas vereinfacht.

Zum 20-jährigen Bestehen in 2023 wurde das Logo für die Jubiläums-Ansteckpins erneut angepasst.

Die Anzugsordnung

Erster Auftritt am 14.09.2003 in Güntersleben
Tracht 2015

Die ersten Böllertreffen wurden in schwarzer Hose und weißem Hemd besucht.

2004 wurde eine (mehr oder weniger) einheitliche Tracht besorgt. Diese besteht im Wesentlichen aus einer braunen Lederhose einem beigem Hemd und einem grauen Trachtenhut für die Männer, die Damen tragen Dirndl.

Nachdem der Verein 15 Jahre bestand, wurden 2018 die Männer mit neuen Hemden und die Damen mit Blusen ausgestattet.